Diese Äußerung brachte mich dazu, einmal über unsere eigenen Hausregeln nachzudenken - vor allem über die Gründe, die zu deren Entwicklung und Etablierung geführt haben. Schnell wurde mir klar, dass dieses Thema hier im Forum nicht nur für die Mitglieder untereinander interessant sein könnte, sondern vielleicht auch für den Verlag. Daher eröffne ich hier einen neuen Thread, in dem nicht Hausregeln gesammelt werden, sondern in dem es vor allem um die Gründe für die Hausregeln und die Erfahrungen mit ihnen gehen soll.PresetM hat geschrieben: ↑Mi 25. Jul 2018, 16:37 In Ostritz gab es dazu eine (sehr) kurze Diskussion, in der sich Moritz und Christof sinngemäß so äußerten, dass die von uns gesehene Regelproblematik nicht relevant sei, da 97% der Spieler ohnehin nach Hausregeln spielen. [...]
Mir ging nur durch den Kopf: vielleicht liegt es ja an den schlecht formulierten, unklaren bzw. widersprüchlichen Regeln, dass 95% nach Hausregeln spielen...
Als erstes Beispiel möchte ich hier unsere Hausregel anführen, dass wir nicht bis zum Ende aller Landschaftskärtchen spielen, sondern bis zum Ablauf einer bestimmten Zeit. Wenn der Wecker klingelt, führt derjenige, der an der Reihe ist, seinen Zug noch in Ruhe zu Ende aus (ggf. auch mit Baumeister-Zweitkärtchen) und dann wird abgerechnet.
Ausschlaggebender Punkt war, dass es vor Spielbeginn immer schwer fiel zu entscheiden, welche Kärtchen ins Spiel kommen und welche nicht, da es viele favorisierte Erweiterungen gibt. Selbst bei einer Reduktion der Kärtchenanzahl war diese oft noch so hoch, dass die Spiele sich sehr hinzogen und oft nur ein Spiel am Abend gespielt wurde, weil es für ein Zweites dann oft zu spät war.
Diese Einführung wirkte sich sehr positiv aus. Zum einen war damit die Spiellänge kalkulierbar und es kam oft zu der Situation, dass zum Ende des Abends noch eine kurze Runde gespielt wurde. Zum anderen sparten wir viel Zeit, da das Kärtchen sortieren entfallen konnte und immer einfach alle Kärtchen auf den Tisch kamen - auch wenn teilweise nicht einmal 20% davon ins Spiel schafften. Ein netter Nebeneffekt: Man weiß nicht, welche Kärtchen ins Spiel kommen und somit ist Kärtchenzählern der Wind aus den Segeln genommen.
Falls doch einmal einzelne Erweiterungen nicht gespielt werden (um z. B. Neulinge nicht zu überfordern), werden diese Kärtchen im laufenden Spiel entfernt (also einfach ein neues Kärtchen gezogen) oder die zur Erweiterung gehörenden Symbole eines auch sonst gut verwendbaren Landschaftskärtchens schlicht ignoriert.