Fan hat geschrieben:Violet hat geschrieben:Vielleicht war es ein Verlagsmitarbeiter, der so das falsch ausgegebene Messekärtchen wieder dem Markt "entzieht"

Nicht ganz so romantisch wie der Vorschlag davor, aber durchaus möglich.
Beides falsch. Nein, ich bin kein Mitarbeiter von HiG und ich muss meine Ehefrau (die lieber Dominion als Carcassonne spielt) nach 30 Jahren Ehezeit auch nicht mit einem Carcassonne-Plättchen beeindrucken. Ich bin Spielesammler und bei einer Sammlung von mehr als 10.000 Stück sucht man eben außergewöhnliche Exponate. Und da es derzeit nur 1 Exemplar auf dem freien Markt gab, war es mir sogar ca. 78 Euro (mein Höchstgebot) wert. Wie schon vorher hier gepostet wurde, bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis. Aber wenn ein Objekt erstmals angeboten wird, gibt es noch keine Vergleichspreise. Die Verkäuferin hatte mit etwa 20 Euro Erlös gerechnet, wie sie mir verraten hat. Sie war auch überrascht, dass es mindestens zwei Interessenten gegeben hat, denen das Teil soviel wert war. Denn der Zweitbieter lag ja mit seinem Gebot nur 1 Euro unter mir. Ergo könnte ich ihm das Plättchen wohl sicherlich für 68 Euro weiter verkaufen, jedenfalls vor Oktober
2017 ... ;)
Bei Versteigerungen von Brettspielen können immer wieder überraschende Ergebnisse vorkommen: als vor 20 Jahren (als ebay noch nicht so verbreitet war) in Essen zum ersten Mal ein Jati von 3M versteigert wurde, erzielte es einen Kaufpreis von 6.100 DM. Heute sind auf der Homepage der Europäischen Sammler-Gilde (ESG) schon 60 Stück erfasst und erzielen i.d.R. weniger als 500 Euro pro Stück.
http://www.e-s-g.eu/sammelgebiete/verlage/3m/jati3m/
Gegenbeispiel: Ein echtes Unikat, nämlich der Prototyp des Spiels "Executive Decision" von Sid Sackson wurde Anfang des Monats bei BGG versteigert und konnte von mir für (nur) 1.050 $ erworben werden.
http://www.rosenbaum-games.de/3m/p1/p0080.htm
Oder ein aktuelles Beispiel: in der letzten Stunde habe ich bei ebay eine ungespielte Risikovariante für 88,88 Euro ersteigert: die amerikanische Promo-Version "Risk Black Ops". Der derzeitige "Kurs" unter Sammlern liegt bei mindestens 300 Euro. Das war aus meiner Sicht ein richtiges Schnäppchen ...
https://www.boardgamegeek.com/boardgame/34238/risk-black-ops
Da ich als Freiberufler ganz andere Arbeitszeiten (und auch Einkünfte) als ein normaler Arbeitnehmer habe, gönne ich mir deshalb auch einen großzügigen jährlichen Etat für die Anschaffung von Spielen. Soviel zu den Hintergründen meines Kaufs, damit keine falschen Gerüchte mehr im Umlauf sind.