big_ben hat geschrieben: ↑Di 29. Aug 2017, 16:23
Hast du schon gespielt oder ist das einfach deine Vermutung?
Hallo big_ben,
ich selber noch nicht, aber eine Spielekollegin,nachfolgend ihr erster Eindruck:
Jeder Spieler hat eine Wanderer-Figur auf seiner Burg stehen und ein Tableau mit drei Wanderstrecken (die ein bisschen an Russian Railroads erinnern). Nach dem Einbau der Plättchen darf man bis zu (anfangs zwei, später drei) Wegewürfel auf seine Plättchen legen und mit dem Wanderer diese betreten (falls die Reichweite des Wanderers passt). Je nachdem, wo der Wegewürfel lag, darf man auf einem der drei Wanderstrecken auf dem eigenen Tableau vorrücken, was einem Boni gibt: meist Siegpunkte oder Geld.
Durch den Wanderer spielt sich „Isle of Skye” anders. Phase 5 mit dem Einbau der Plättchen bzw. dem Legen der Wegewürfel geschieht gleichzeitig, dennoch dauert es länger als zuvor, da es mehr Kombinationen zu beachten gibt. Bei uns passierte es, dass wir dadurch nicht zwingend nach Spielerreihenfolge den Wanderer laufen ließen sondern eher danach, wer zuerst fertig war (und mindestens eine Person kontrolliert, dass alles richtig ist). Durch diese Planung spielt sich Isle of Skye noch etwas solitärer als vorher, aber eben auch wesentlich taktischer. Auch spielen die Wege nun eine größere Rolle, denn von Plättchen zu Plättchen braucht der Wanderer einen Schritt – wenn diese über einen Weg verbunden sind, ansonsten zwei. Zusätzliche Straßen, die man als Boni freischalten und verbauen kann, sind dann strategisch gut einzusetzen, wo man oft langläuft.
Wenn man sich das Tableau anschaut, merkt man auch, dass man nicht alle Strecken auf das Maximum ausbauen kann. Pro Runde gibt es nur maximal drei Wertungen (in der ersten Runde noch weniger, weil man den dritten Würfel erst freischalten muss). Das heißt, maximal 17 Aufwertungen stehen den 36 Aufwertungsfeldern gegenüber. Aber: Es gibt Plättchen mit einem Wanderer darauf, für die man ebenfalls einen Streckenwürfel vorrücken darf. Und jedes Mal, wenn jemand ein Plättchen wegkauft, bekommt man neben dem Geld auch noch einen Schritt auf der Wegstrecke des Kriegers (die Strecke ist auch etwas länger). Rein rechnerisch erreicht man in einem Spiel also 37 Aufwertungen, ich glaube aber nicht, dass man das schafft.
Die Gewinnstrategie in unserem ersten Spiel war es, eine Strecke (die mittlere Händlerstrecke) komplett auszubauen. Dadurch hatte man ein sehr hohes Einkommen, konnte sich jedes passende Plättchen leisten und bekam im Bestfall jede Runde noch 8 Siegpunkte. Zusätzlich passten die Siegbedingungen aber auch noch sehr gut bei dem Spieler, wodurch er recht hoch mit 22 Punkten Vorsprung gewann.
Insgesamt ist „Wanderer“ eine Erweiterung für Strategen: Wer Isle of Skye lieber schnell und in der Familie spielen will, der sollte beim Grundspiel bleiben. Wer aber gern etwas grübelt und optimiert, findet mit der Erweiterung eine sehr gute Chance, das Spiel noch interessanter zu machen. Für mich war es also eine gute Investition. (Zitat)